Sonntag, 11. Dezember 2022

Tag 46 - Das ist nun wirklich der letzte Tag ?!

 Guten Abend Zusammen,

ein wenig verspätet (fast eine Woche!) und aus Deutschland kommt nun der Bericht zum letzten Tag meiner Japanreise, let's go:

Gut vorbereitet startete ich in den letzten Morgen. Gepackt hatte ich größtenteils schon am Vorabend. Die letzte Portion Reis wird mit Sesamöl genüßlich verzehrt. Hach, ich vermisse das japanische Essen jetzt schon..

Um 10.30h mache ich mich auf in Richtung erste Station: Yoyogi Station bzw. eine nahegelegende Karaoke Bar, hier kann ich mein Gepäck bis abends lagern. In meiner AirBnB-Unterkunft geht es leider nicht :-/ . Also ab nach Yoyogi! Von Koenji gibt es eine Bahn die direkt bis dahin durch fährt und da ich vor Shinjuku Station einsteige, kann ich auch einen guten Platz ergattern. Reisen mit zwei großen Koffern mit je um die 20kg PLUS Handgepäck (Reisetasche & Rucksack) um die 8kg ist leicht mühselig. Ich merke schon am Morgen, das mein rechts Handgelenk wieder leicht zu schmerzen beginnt, tja, da muss es nun durch.

In Yoyogi Station angekommen ist die Karaoke Bar noch näher an der Station als erwartet. Perfekt! Also rein da. Aber WO ist der Eingang? Da unten? Kein Aufzug? Die Tür ist auch zu! Och nö! Ich suche also "drumherum". Eingänge zu japanischen Läden / Wohnung sind schon mal ein wenig "versteckt" zumindest für das europäische Auge. Ich entdecke einen Seiteneingang. Hier sitzt auch eine Art Hausmeister. Mit meinem ausgezeichneten gebrochenen Japanisch versuche ich zu fragen und zu erklären das ich einen Aufzug zur Karaoke Bar suche. Der liebe Ojisan (Opi) springt aber auf und macht mir einen Aufzug klar. Ich bin mir nicht sicher ob es wirklich zur Karaokebar führt und während wir im Aufzug sind erzählt er mir das man "bei denen schon mal lauter klopfen muss am morgen" .. naja es ist 11.30h XD Wir landen also im Untergeschoss und Herr Ojisan hämmert gegen die Tür. Mehrmals. Keine Reaktion. Er murmelt irgendwas und versichert mir ich solle nur "ganz kurz warten". Nach ca. 2 Minuten geht die Tür dann auf und eine leicht hektische Angestellte der Karaoke-Bar nimmt mein Gepäck an. Cool. Ich fahre den Aufzug wieder hoch, Herr Ojjisan sitzt wieder gemütlich an seinem kleinen Büroschalter und ich gebe ihm noch etwas Meiji-Schokolädchen die ich dabei hatte. Er freut sich sehr. Hach, ich liebe doch diese Hilfsbereitschaft dieser Japaner!

Nun geht es aber weiter nach Asakusa. Ich bin heute mit Sarah verabredet. Sarah habe ich bisher noch nie getroffen, ich kenne sie nur aus Erzählungen von Sachi. Sarah hat wohl in 2016 einen Sprachaufenthalt gehabt und in dieser Zeit bei Sachi gewohnt. Wie der Zufall es will, war sie die letzten zwei Wochen auch in Japan unterwegs und unsere Flüge gehen heute Abend fast zeitgleich (mein Flug aber von Haneda, ihrer von Narita). Wir werden uns daher in Helsinki nochmal treffen können :D

Der Weg nach Asakusa zieht sich von Yoyogi doch etwas. Es braucht dann doch gut 40 Minuten mit der Bahn auch wenn diese Fahrten immer gut vergehen, da es sehr angenehm ist Bahn zu fahren in Tokio. Asakusa ist wirklich schön. Warum auch immer, hatte ich es diesmal noch nicht hierhin geschafft. 



Ich bin froh, das ich nun am letzten Tag es doch nochmal besuchen konnte, der letzte Besuch war in 2015 ( 2015 - Asakusa ). Sarah verspätet sich etwas, das kommt mir Gelegen, so kann ich ein letztes Mal meiner kranken Obsession für DonKi nachgehen ohne jemanden zu belästigen:

ob wir in Deutschland auch viele Taschen mit unsinnigen Sprüchen auf Chinesisch oder Japanisch verkaufen? Ich befürchte schon.


Kurze Zeit später treffen wir uns dann am Suzukien Asakusa Honten Cafe. Ich hatte die Lolita-Mädels beim Treffen einen Tag zuvor nach Empfehlungen gefragt und dieses Cafe wurde mir genannt. Wir wurden nicht enttäuscht.





Die Chemie zwischen Sarah und mir passt einfach. Wir quatschen und lachen viel. Ich habe ehrlich gesagt aber auch nichts anderes erwartet. Sachi hat ein Händchen dafür, tolle Menschen um sich zu sammeln.


Nach dem leckeren Snack schlendern wir noch einmal kurz am Tempel vorbei und dann zieht es uns beide noch in ein paar Shops. 







Wir haben beide die PANIK zu wenig Omiyage (Souvenire) und Co. gekauft zu haben und treiben uns damit fast in den Wahnsinn. "Soll ich das kaufen? Nee, das habe ich schon. Oder doch nicht?" "Doch! Kauf das!" "Der Yen steht so günstig!" "Kann ich das unter meinem Pulli verstecken und in den Flieger nehmen?!" Es war so lustig. Wir ticken einfach gleich :D 



Irgendwann, irgendwann, merken wir, es ist vielleicht nun genug. Und merken noch eine Gemeinsamkeit: Wir sind kleine Schisser. Das hört sich für den ein oder anderen an dieser Stelle etwas merkwürdig an, auch Sarah ist schon einige Male alleine gereist (u. a. 3 Monate Korea oder auch 5 Wochen Japan) aber wir haben beide irgendwie Angst unseren Rückflug zu verpassen und machen uns daher recht zeitig, gegen kurz vor 17.30h auf, unser Gepäck zu holen und unsere Reisen zu den Flughäfen anzutreten. So sehr wir beide Japan lieben, der letzte Tag ist auch immer gefüllt voller Vorfreude auf Zuhause. Und die Anreise zu den Flughäfen dauert auch mehr als eine Stunde. Wir verabschieden uns also vorerst mal und nun steht der zweite Teil der stressigen Reise mit zu viel Gepäck für mich an.

Die Rückfahrt und die Abholung des Gepäcks in Yoyogi vergeht ohne große Probleme, es dauert halt alles seine Zeit. Vor allen zu Fuß mit zwei großen Koffern. Und es ist Sonntag. In Shinagawa muss ich einmal umsteigen. Aber das ist hier wirklich für Trottel ausgeschildert/beschriftet:


Traurigerweise ordnen sich mehr Menschen als man denkt immer falsch ein..

In Tokio Haneda angekommen bin ich total überrascht. Es ist so leer. Nun gut, mein FLug geht abend um 22h.. aber ich hab trotzdem viel mehr Menschen erwartet. Bevor ich mein Gepäck aufgebe, bin ich schlau und suche eine Waage. Die großen Gepäckstücke dürfen 23 kg, das Handgepäck 8kg insgesamt:

22,2kg

21,5kg

8,9kg

Verdammt!

Ich muss doch einen der großen Koffer auf machen und mein Handgepäck verringern. Da aber wirklich wenig los ist und ich sowieso total schmerzbefreit bin, öffne ich mein Gepäck ohne irgendwo groß einen Rückzugsort zu suchen .

Dann zum Schalter. Ich muss kaum warten. Meine Hoffnungen auf einen "leeren" Flieger werden stärker. Bevor ich zum Security Check-In gehe, telefoniere ich noch ein letztes Mal in die Heimat, werfe anschließend meinen WiFi-Router noch in den Briefkasten und gehe noch zum 7-eleven. Gott sei dank, nach dem Security Check-In kam tatsächlich keiner, ich wäre also fast verhungert sonst.



Generell sind an den Gates kaum noch Läden auf. Ich erwische noch einen Shop um kurz vor 20.30h bevor dieser schließt um noch etwas Omiyage zu kaufen. Mit ein paar Minuten verzögerungen geht dann aber mein Flug um 22h los. Der Flieger ist echt leer. Vielleicht zu 35% belegt.. ich suche mir eine freie Dreierreihe und schlafe unglaubliche 5 Stunden insgesamt.. ich bin begeistert!


 Kurz nach dem ich wach werde, werden Zettel verteilt. Zoll? Corona? NEIN! Viel schöner:



Und ich hab es halb verschlafen :-(


90 Minuten zu früh lande ich in Helsinki. Wir hatten ordentlich Rückenwind. Und hier liegt Schnee und es ist so kalt und noch viel leerer als in Tokio Haneda. Naja, es ist auch 4h morgens Ortszeit.


Wenig später landet Sarah und wir kriegen die Transferzeit gut herum. Ihr Flieger geht weiter nach Berlin und geht unverschämterweise sogar eine halbe Stunde früher als meiner nach Düsseldorf. Wir quatschen so sehr, das schon fast das Borading bei ihr los ging. Wenn ich nochmal in Berlin sein sollte, freue ich mich schon Sarah nochmal zu treffen :D

Mein Flieger nach Düsseldorf ist winzig. Nur 4 Sitze pro Reihe und bei weitem wieder nicht ausgelastet obwohl Montagmorgen. Es sind hauptsächlich Geschäftsleute mit mir im Flieger. Und die Zweierreihe gehört mir allein wieder. Ich hatte auch mit Sarah überlegt, woran es liegt das die Flieger nicht ausgelastet sind. Vielleicht die hohen Preise? Die Jahreszeit? Die Öffnung der Grenze zu Japan war vielleicht zu spontan (war es ja auch wirklich, danke für nichts, innerhalb von gefühlt 10 Tagen musste ich fast zwei Monate vorbereiten!). Man weiß es nicht. Ich weiß nur, so eine Zeit wird vermutlich nicht wiederkommen. Es waren auch so wenig Touristen. Und der Yen stand sehr günstig - sogar für Europäer. 

Der Abflug verzögert sich. Es gibt organisatorsiche Probleme am Flughafen Düsseldorf und die Flügel des Fliegers müssen zweimal angewärmt werden:




Die Verspätung wird dank des Rückenwinds aber ausgeglichen. Wir landen fast pünktlich in Düsseldorf und mein Gepäck kommt sogar als eins der ersten. Ich hab da ja immer Panik. Jetzt nur noch Papa finden. Als ich gerade anrufen will und sagen, das es doch schneller ging, kommen er und ein Kollege mir schon entgegen. 

Wie ist das Wetter in Deutschland? Regnerisch, Neblig. Außer in Aachen, hierbleibt für alle überraschend Schnee:


Wir kommen sicher in Aachen an. Es ist geschafft. Ich bin geschafft. .


Danke fürs lesen und das ihr Teil der Reise wart. Ich bin voller Dankbarkeit. Diese Reise war auf so vielen Ebenen eine Bereicherung, ich habe viel gelernt.

 

„Erwachsen“ geworden bin ich trotzdem nicht, bitte gebt die Hoffnung auf , hahaha (Neues Lieblingshomeoffice Outfit :D )

Samstag, 3. Dezember 2022

Tag 45 - International Lolita Day - Ein Lolita-Mode Treffen in Tokio!

 Guten Abend Zusammen aus Japan,

vermutlich zum letzten Mal schreibe ich direkt aus Japan. Ich weiß nicht genau, wie der morgige finale Tag laufen wird.

Mein Flug geht morgen Abend um 22h japanischer Zeit, je nachdem wie viel Zeit ich am Flughafen habe, kann ich vielleicht noch dort etwas schreiben. Ich habe absolut keine Lust auf den Rückflug. So gar nicht. Es ist alles so eklig einfach. Ich will jetzt schon duschen (obwohl ich grad war) wenn ich daran denke so ewig lange im Flieger zu sein. Und mir ist auch nicht gelungen, ein spezielles Essensmenü zu ordern. Diese Option gab es bei mir einfach nicht. Und dank der blöden Zeitverschiebung und der Servicezeiten von Finnair bin ich nun eine Stunde zu spät dran um ein Menü wählen zu können. Ich werde also hungern müssen (ha, als ob, ich kauf eh wieder für eine ganze Familie Snacks für den Flug ein).

Genug des Rumgemotzes, was ist heute passiert?

Als ich in Kyoto war hatte ich doch zufällig eine Bekannte getroffen die ich aus Lolita-Events in Deutschland kenne. Sie ist zur Zeit für ihr Studium für ein Jahr in Tokio und hatte mir von dem Lolita-Treffen erzählt. Und heute ist es soweit gewesen! Es ist übrigens auch noch "International Lolita Day", also der Feiertag für Lolita quasi gewesen. Es gibt diesen zweimal im Jahr: Am 1. Samstag im Juni und am 1. Samstag im Dezember!

Es ging in ein "Alice in Wunderland"-thematisiertes Cafe mit dem Namen "Alice in Fantasy Book" in Shinjuku.

Ich war total aufgeregt/nervös im Vorhinein, ich musste ja mit dem, was ich so bisher auf meiner Reise ergattern konnte, ein Outfit zusammenstellen. Und die anderen leben ja hier oder sind für zumindest 1 Jahr hier in Tokio Vorort. 

Meine Nervösität war auch vollkommen unbegründet. Alle Mädels waren super lieb und wir waren ein bunter Haufen aus verschiedenen Ländern (es waren sogar noch drei andere Deutsche dabei!) und ich habe mich sehr gut unterhalten und sogar Kontakte knüpfen können. Schon witzig, das ich nervös vor Treffen bin, dabei organisiere ich Zuhause ja selbst welche :D


Das Cafe war echt cool" Es war, wie ich es von Japanern erwarte, sehr detailverliebt geschmückt und unser "Afternoon Tea"-Set (der aber von 11.30-14h ging XD) bietete neben Tee auch jede Menge kleine Leckereien die summiert dann doch echte sattmacher waren:







Nach dem Cafe gingen wir noch in den nahe gelegenen Shinjuku Park um dort noch ein paar Fotos zu machen. Langsam wurde es dann spät und dunkel und so beschloss ich, mich einer ersten Gruppe anzuschließen und mich vom Treffen zu verabschieden. Es war ein echt schöner Nachmittag und es war echt lieb das ich so "herzlich" empfangen worden bin, obwohl ich ja erst einmal nicht mehr bei weiteren Treffen dabei sein kann, weil ich ja morgen schon zurückfliege.




Was hatte ich mit dem Rest des Tages vor? Geschenke kaufen!

Da es echt kalt in Tokio geworden ist bin ich daher erst kurz nach Hause um mich umzuziehen. Es ist außerdem leicht unbequem drei Röcke zu tragen, ich musste ja einen Petticoat improvisieren, hahaha. Dann zog es mich nach Akihabara, hier habe ich auf dieser Reise noch nicht wirklich vorbeigeschaut und das sollte noch nachgeholt werden:






Ich würde auch fündig, aber bei weitem nicht bei dem Maße wie ich erhofft hatte. Einige der ganzen süßen Kramladen sind verschwunden und/oder haben das Sortiment stark verändert. Anstatt "Character Goods" findet man unglaublich viel IDOL-Kram.. überall.. ich kann es nicht ganz nachempfinden. Für mich sind diese Anime-IDOL-Gruppen irgendwie kaum auseinander zu halten. Es hört sich auch irgendwie immer gleich an(?). Nun, ich vergesse manchmal vielleicht auch, das meine letzet Reise vor drei Jahren war. Vor Corona. Es hat sich vermutlich einfach viel verändert (aber leider nicht zum positiven für mich persönlich!).

Was sich NICHT verändert hat, sind die unzähligen jungen Damen am Bürgersteig. Diese versuchen einen, besonders die Herren, mit ihren quietschend süßen Stimmchen und ein "Konban waaaa~" doch dazu zu bringen in ihr (Maid) Cafe or whatever zu kommen. Ich bin immer wieder beeindruckt das sich diese Vielzahl an Cafes alle halten. Es müssen echt viele Leute solche Cafes besuchen.


Ich war noch nie in eins. Und werde es auch nicht machen. Gibt Dinge, die sind sogar mir zu cringy.

Was sich ebenfalls nicht ändert, und nicht nur in Akihabara, sind die Gaijin-Hunter. Da mache ich mir die Mühe und zieh mich um (von Lolita in "normale" Sachen für meine Verhältnisse) und man wird trotzdem angesprochen. Öfter bleibt es nur bei einer kurzen Fragerunde ("Woher kommst du?" "Was machst du hier?" "Woah, dein Japanisch ist SO GUT, wo hast du es gelernt?" (Größte Lüge ever und für immer!), manche möchten einen beim Shopping begleiten oder noch gern in ein Cafe gehen. Ist ja wirklich nett gemeint, najaaa.


Ich mache auf den Rückweg einen Halt in Shinjuku, den ich bitterlich bereue da es ja Samstagabend ist. Und hier ist es dann voll. In den (noch offenen) Läden, auf den Straßen, die Japaner selbst sind es auch. Ich gehe in einen ersten Store und gehe fast rückwärts wieder raus :D Den Umweg hätte ich mir sparen können.

 Was sehr prägnant in Japan ist, ist das sich hier äußerst streng an die Öffnungszeiten gehalten wird. Während man in Deutschland da auch mal für ein paar Minuten die Augen zu drückt und den letzten Kunden vielleicht noch bezahlen lässt, wird in Japan oft schon ein paar Minuten vorher Ansagen gemacht und auf die Sekunde genau wird quasi schon das Ladentor verschlossen. Da interessiert es den Japaner auch im edleren Laden nicht ob du vielleicht grad noch was für 500€ kaufen wolltest. Japaner nehmen es sehr genau nach Vorschrift, platz für Flexibilität oder eigenes Ermessen gibt es nicht und will man wohl auch nicht. Das zieht sich durch viele verschiedene Dinge.


Viel zu spät bin ich wieder in meiner kleinen Wohnung. Der letzte Abend. Zum letzten Mal Im Tokyu Store essen kaufen. Zum vorerst letzten Mal Pfirsisch-Bier. Und mein für morgen gebunkertes Frühstück habe ich auch direkt wegegefuttert. Da muss ich wohl mit Sack und Pack morgen irgendwo was neues kaufen. Ich nehme die letzte Zeit absolut keine Rücksicht auf mein Zukunfts-Ich. Es tut mir leid.

Die Koffer sind soweit gepackt (ah ich nehm doch Rücksicht auf mein Zukunfts-Ich!!!111eins1!!1!!). Morgen startet ein laaaaaanger Tag. Und ich treffe meine quasi "Gast-Schwester", Sarah. Sarah hat ebenfalls bei Sachi gewohnt als sie einen Sprachaufenthalt hatte und wie der Zufall es will ist sie morgen auch in Tokio und ihr Rückflug geht zwei Stunden später als meiner. Ich bin sehr gespannt sie endlich persönlich zu treffen, hahaha.


Liebe Grüße in die Heimat!

Bald bin ich wieder da, hahahahaha!


Schlüsselsatz

いいみせしていますか

ii mise shite imasu ka

Kennst du ein gutes Cafe?



Freitag, 2. Dezember 2022

Tag 44 - An manchen Tagen sieht man so viel, es reicht für drei Tage

 Guten Abend Zusammen,

nach gefühlten JAAAHREN komme ich dazu einen Eintrag mal wieder abends zu schreiben. Wie kommt es? Es liegt an meiner Sorge, das ich viel zu viel gekauft habe und nichts mehr in die Koffer passt. Ich habe nun alles, was ich nicht mehr brauchen werde, eingepackt und ich glaaaaauuuubeeee... da ist noch Platz! Ihr wisst also, was ich morgen nachmittag machen werde, harharhar! 

So, aber was ist heute so passiert? Irgendwie viel und das obwohl ich gar nicht mal so lange unterwegs war.

Es ging heute als erstes in das Unko Museum. Was ist Unko? Unko ist japanisch für.. Kacke. Ja. Genau das!!! Aber normale Kacke wäre viiiiiel zu langweilig (und eklig)! Es gibt nichts, was Japan nicht "kawaii" also "niedlich" machen kann! Lasst euch überzeugen!!!

Bevor man in das Museum kann gibt es eine kurze Einweisung mit einem süßen Film und wir werden auf harte Arbeit vorbereitet. Die Mitarbeiter sind sehr engagiert hier! 

Jeder muss einmal kräftig drücken!




Ich bin stolz wie eine Mutter


Ich glaube, das ist mit das Beste Souvenir das ich je hatte :D

Und nun geht der Wahnsinn los. Das Publikum ist übrigens sehr gemischt: Pärchen, Freunde, junge Familien oder so Einzeller wie ich :D Ich denke, die Fotos sprechen für sich:










Es gab also Fotobereiche, Infobereiche und einen Gaming-Bereich. Bei einem Spiel musste man zB das Unko auffangen während man auf dem Monitor einen Schwarzgurt in die Augen sehen soll, seht wie triumphal ich war:


Also, ich weiß, viele denken jetzt "Was das denn?!" - aber, bitte glaubt mir. Ich hatte so viel Spaß. Dieses Thema ist so absurd das man einfach lachen muss. Absolutes MUST-GO wenn man mal was wirklich außergewöhnliches sehen will. Man braucht nicht viel Zeit und Geld dafür, einfach nur Neugier! Ich habe in den Wochen hier viel gesehen, aber das Museum hat mit am meisten Spaß gemacht! Ich würde jedes Mal wieder hier vorbeikommen.

Ich schlendere nach meinem Besuch noch etwas in Odaiba herum.



Weil es zu kalt ist für Aktivitäten im freien beschließe ich doch relativ spontan mein Glück beim "Sailor Moon"-Museum (es ist eigentlich eher eine Ausstellung) im Roppongi Museum zu versuchen. Man kann Tickets im Voraus auch Online kaufen, aber das hab ich mal wieder verschwitzt. Meine Dummheit wird heute auch tatsächlich belohnt, ich komme ins Museum rein. Es ist wohl das allererste Mal das es ein "Museum" (oder besser gesagt Ausstellung) zu Sailor Moon gibt. Zumindest sagt das die Ausstellung so. Hätte ich persönlich gar nicht gedacht, Sailor Moon ist ja quasi eine Legende unter den Manga & Anime der 90er.



Was kann man hier bewundern? 

Im ersten Raum kann man sich die Originalgetreuen "Waffen" der Sailor Kriegerinnen ansehen:




Ein nächster Raum zeigt vergrößerte Originalzeichnungen aus den frühen Manga:






Im dritten Raum gibt es eine Übersicht der verschiedenen Serien der Reihe:



Ich liebe ja Crystal auch wirklich sehr, auch wenn das hierzulande (also Deutschland) nicht so beliebt ist. Ich feier das Intro einfach schon mega.

Ich zeige euch nur einen Bruchteil der Fotos die ich gemacht habe, bei Interesse schicke ich gerne Fotos aus jedem Blickwinkel des Museums zu xD

Im nächsten Raum gibt es allerhand Merchandise zu bewundern und Originalkostüme:







Während ich mir diese ganzen Sachen ansehe, merke ich, was für einen Einfluss "Sailor Moon" auf eine ganze Generation hat/te. Ich war/bin gewiss nicht der größte Fan, obwohl ich die Serie liebe habe ich doch viele Wissenslücken, "Sailor Moon" ist auch einfach mehr als das. Naoko Takeuchi hat ein völlig neues Vorbild erschaffen. Eines das es in dieser Art und Weise vorher nicht gab. "Sailor Moon" oder besser Usagi ist ganz und gar nicht die typische Heldin: Sie tut sich in der Schule schwer, weint viel, ist sehr emotional / unrational - und gerade das und ihre Entwicklung in der Serie (überhaupt, Charakterentwicklung in den 90ern war schon noch ne Ausnahme) machen sie so besonders. Und natürlich die ganzen anderen liebenswerten Charakter. Klqa, aus heutiger Sicht betrachtet gibt es auch ein paar Dinge die nicht ganz zu Ende bedacht worden sind oder vielleicht leicht fragwürdig sind, aber die Serie war ihrer Zeit weit voraus (ich sage nur Sailor Uranus&Neptun, deren Verhältnis man im westlichen Raum "entromantisiert" hat damit es "besser passt" für Kinder). Sailor Moon hat für viele weitere Serien den Weg gelegt. Gar das ganze Genre "Magical Girl" geprägt, vielleicht sogar zu einem eigenen Genre gemacht? Da bin ich nicht so im Thema drin. Jedenfalls: Mädchen konnten auch "cool" sein! Probleme lösen und einfach mal der Hauptcharakter einer Serie sein und nicht nur "die Freundin von". Und sehen dabei noch toll aus! Warum auch nicht?! 





Danke, Naoko Takeuchi! 

Japaner und Details - TOP!


Da ich nun einmal in Roppongi bin, und hier ehrlich gesagt bisher noch NIE war, sehe ich mir die berühmten Roppongi Hills an und warte auf den Sonnenuntergang. Mit ein wenig Glühwein vom deutschen Weihanchtsmarkt dort, vergeht die Zeit auch wie im nu. Schmecken tut der Glühwein übrigens sehr gut, wie in Deutschland. Ich bin happy!





Und nun ist endlich die Zeit der "Illumination" gekommen:





Leicht angeheitert mache ich mich auf den Rückweg. Glühwein auf fast leeren Magen schlägt doch etwas rein. Ich gehe noch in den Supermarkt.

Dann geht es nach Hause. Ich nehme im Dunkeln einen anderen Weg, ich musste noch Geld ziehen am Family Mart und denke mir Ahhh, und gleich nur einmal ein bisschen mehr links gehen. Tja, ich verlaufe mich im eigenen viertel. Musste tatsächlich googlemaps anwerfen und die Adresse raussuchen und das bei unter 10% Akku . Hab echt übertrieben mit Fotos in den Museen. Ist halt doof wenn das Handy ausgeht, weiß meinen Pin nicht mehr und mein Leben in Japan hängt an meinem Handy hahaha. #lebenamlimit

 Als ich Zuhause ankomme und die Tüte auspacke, frage ich mich, ob ich für mich eingekauft oder für eine Familie. Ich hab doch nur noch knapp zwei Tage. Notiz an mich: Einkaufen im angeheiterten Zustand & Hungrig ist nicht gut für den Geldbeutel.

Morgen muss ich früh (10.30h) los, ich bin jetzt schon gestresst for no reason. Morgen ist ein Lolita-Treffen. Nach ALL diesen Jahren kriege ich doch tatsächlich mal eins in Japan mit, hahaha.


Liebe Grüße in die Heimat!


Schlüsselsatz:

うんこしています

unko shite imasu

Grad am Kaka machen