Sonntag, 11. Dezember 2022

Tag 46 - Das ist nun wirklich der letzte Tag ?!

 Guten Abend Zusammen,

ein wenig verspätet (fast eine Woche!) und aus Deutschland kommt nun der Bericht zum letzten Tag meiner Japanreise, let's go:

Gut vorbereitet startete ich in den letzten Morgen. Gepackt hatte ich größtenteils schon am Vorabend. Die letzte Portion Reis wird mit Sesamöl genüßlich verzehrt. Hach, ich vermisse das japanische Essen jetzt schon..

Um 10.30h mache ich mich auf in Richtung erste Station: Yoyogi Station bzw. eine nahegelegende Karaoke Bar, hier kann ich mein Gepäck bis abends lagern. In meiner AirBnB-Unterkunft geht es leider nicht :-/ . Also ab nach Yoyogi! Von Koenji gibt es eine Bahn die direkt bis dahin durch fährt und da ich vor Shinjuku Station einsteige, kann ich auch einen guten Platz ergattern. Reisen mit zwei großen Koffern mit je um die 20kg PLUS Handgepäck (Reisetasche & Rucksack) um die 8kg ist leicht mühselig. Ich merke schon am Morgen, das mein rechts Handgelenk wieder leicht zu schmerzen beginnt, tja, da muss es nun durch.

In Yoyogi Station angekommen ist die Karaoke Bar noch näher an der Station als erwartet. Perfekt! Also rein da. Aber WO ist der Eingang? Da unten? Kein Aufzug? Die Tür ist auch zu! Och nö! Ich suche also "drumherum". Eingänge zu japanischen Läden / Wohnung sind schon mal ein wenig "versteckt" zumindest für das europäische Auge. Ich entdecke einen Seiteneingang. Hier sitzt auch eine Art Hausmeister. Mit meinem ausgezeichneten gebrochenen Japanisch versuche ich zu fragen und zu erklären das ich einen Aufzug zur Karaoke Bar suche. Der liebe Ojisan (Opi) springt aber auf und macht mir einen Aufzug klar. Ich bin mir nicht sicher ob es wirklich zur Karaokebar führt und während wir im Aufzug sind erzählt er mir das man "bei denen schon mal lauter klopfen muss am morgen" .. naja es ist 11.30h XD Wir landen also im Untergeschoss und Herr Ojisan hämmert gegen die Tür. Mehrmals. Keine Reaktion. Er murmelt irgendwas und versichert mir ich solle nur "ganz kurz warten". Nach ca. 2 Minuten geht die Tür dann auf und eine leicht hektische Angestellte der Karaoke-Bar nimmt mein Gepäck an. Cool. Ich fahre den Aufzug wieder hoch, Herr Ojjisan sitzt wieder gemütlich an seinem kleinen Büroschalter und ich gebe ihm noch etwas Meiji-Schokolädchen die ich dabei hatte. Er freut sich sehr. Hach, ich liebe doch diese Hilfsbereitschaft dieser Japaner!

Nun geht es aber weiter nach Asakusa. Ich bin heute mit Sarah verabredet. Sarah habe ich bisher noch nie getroffen, ich kenne sie nur aus Erzählungen von Sachi. Sarah hat wohl in 2016 einen Sprachaufenthalt gehabt und in dieser Zeit bei Sachi gewohnt. Wie der Zufall es will, war sie die letzten zwei Wochen auch in Japan unterwegs und unsere Flüge gehen heute Abend fast zeitgleich (mein Flug aber von Haneda, ihrer von Narita). Wir werden uns daher in Helsinki nochmal treffen können :D

Der Weg nach Asakusa zieht sich von Yoyogi doch etwas. Es braucht dann doch gut 40 Minuten mit der Bahn auch wenn diese Fahrten immer gut vergehen, da es sehr angenehm ist Bahn zu fahren in Tokio. Asakusa ist wirklich schön. Warum auch immer, hatte ich es diesmal noch nicht hierhin geschafft. 



Ich bin froh, das ich nun am letzten Tag es doch nochmal besuchen konnte, der letzte Besuch war in 2015 ( 2015 - Asakusa ). Sarah verspätet sich etwas, das kommt mir Gelegen, so kann ich ein letztes Mal meiner kranken Obsession für DonKi nachgehen ohne jemanden zu belästigen:

ob wir in Deutschland auch viele Taschen mit unsinnigen Sprüchen auf Chinesisch oder Japanisch verkaufen? Ich befürchte schon.


Kurze Zeit später treffen wir uns dann am Suzukien Asakusa Honten Cafe. Ich hatte die Lolita-Mädels beim Treffen einen Tag zuvor nach Empfehlungen gefragt und dieses Cafe wurde mir genannt. Wir wurden nicht enttäuscht.





Die Chemie zwischen Sarah und mir passt einfach. Wir quatschen und lachen viel. Ich habe ehrlich gesagt aber auch nichts anderes erwartet. Sachi hat ein Händchen dafür, tolle Menschen um sich zu sammeln.


Nach dem leckeren Snack schlendern wir noch einmal kurz am Tempel vorbei und dann zieht es uns beide noch in ein paar Shops. 







Wir haben beide die PANIK zu wenig Omiyage (Souvenire) und Co. gekauft zu haben und treiben uns damit fast in den Wahnsinn. "Soll ich das kaufen? Nee, das habe ich schon. Oder doch nicht?" "Doch! Kauf das!" "Der Yen steht so günstig!" "Kann ich das unter meinem Pulli verstecken und in den Flieger nehmen?!" Es war so lustig. Wir ticken einfach gleich :D 



Irgendwann, irgendwann, merken wir, es ist vielleicht nun genug. Und merken noch eine Gemeinsamkeit: Wir sind kleine Schisser. Das hört sich für den ein oder anderen an dieser Stelle etwas merkwürdig an, auch Sarah ist schon einige Male alleine gereist (u. a. 3 Monate Korea oder auch 5 Wochen Japan) aber wir haben beide irgendwie Angst unseren Rückflug zu verpassen und machen uns daher recht zeitig, gegen kurz vor 17.30h auf, unser Gepäck zu holen und unsere Reisen zu den Flughäfen anzutreten. So sehr wir beide Japan lieben, der letzte Tag ist auch immer gefüllt voller Vorfreude auf Zuhause. Und die Anreise zu den Flughäfen dauert auch mehr als eine Stunde. Wir verabschieden uns also vorerst mal und nun steht der zweite Teil der stressigen Reise mit zu viel Gepäck für mich an.

Die Rückfahrt und die Abholung des Gepäcks in Yoyogi vergeht ohne große Probleme, es dauert halt alles seine Zeit. Vor allen zu Fuß mit zwei großen Koffern. Und es ist Sonntag. In Shinagawa muss ich einmal umsteigen. Aber das ist hier wirklich für Trottel ausgeschildert/beschriftet:


Traurigerweise ordnen sich mehr Menschen als man denkt immer falsch ein..

In Tokio Haneda angekommen bin ich total überrascht. Es ist so leer. Nun gut, mein FLug geht abend um 22h.. aber ich hab trotzdem viel mehr Menschen erwartet. Bevor ich mein Gepäck aufgebe, bin ich schlau und suche eine Waage. Die großen Gepäckstücke dürfen 23 kg, das Handgepäck 8kg insgesamt:

22,2kg

21,5kg

8,9kg

Verdammt!

Ich muss doch einen der großen Koffer auf machen und mein Handgepäck verringern. Da aber wirklich wenig los ist und ich sowieso total schmerzbefreit bin, öffne ich mein Gepäck ohne irgendwo groß einen Rückzugsort zu suchen .

Dann zum Schalter. Ich muss kaum warten. Meine Hoffnungen auf einen "leeren" Flieger werden stärker. Bevor ich zum Security Check-In gehe, telefoniere ich noch ein letztes Mal in die Heimat, werfe anschließend meinen WiFi-Router noch in den Briefkasten und gehe noch zum 7-eleven. Gott sei dank, nach dem Security Check-In kam tatsächlich keiner, ich wäre also fast verhungert sonst.



Generell sind an den Gates kaum noch Läden auf. Ich erwische noch einen Shop um kurz vor 20.30h bevor dieser schließt um noch etwas Omiyage zu kaufen. Mit ein paar Minuten verzögerungen geht dann aber mein Flug um 22h los. Der Flieger ist echt leer. Vielleicht zu 35% belegt.. ich suche mir eine freie Dreierreihe und schlafe unglaubliche 5 Stunden insgesamt.. ich bin begeistert!


 Kurz nach dem ich wach werde, werden Zettel verteilt. Zoll? Corona? NEIN! Viel schöner:



Und ich hab es halb verschlafen :-(


90 Minuten zu früh lande ich in Helsinki. Wir hatten ordentlich Rückenwind. Und hier liegt Schnee und es ist so kalt und noch viel leerer als in Tokio Haneda. Naja, es ist auch 4h morgens Ortszeit.


Wenig später landet Sarah und wir kriegen die Transferzeit gut herum. Ihr Flieger geht weiter nach Berlin und geht unverschämterweise sogar eine halbe Stunde früher als meiner nach Düsseldorf. Wir quatschen so sehr, das schon fast das Borading bei ihr los ging. Wenn ich nochmal in Berlin sein sollte, freue ich mich schon Sarah nochmal zu treffen :D

Mein Flieger nach Düsseldorf ist winzig. Nur 4 Sitze pro Reihe und bei weitem wieder nicht ausgelastet obwohl Montagmorgen. Es sind hauptsächlich Geschäftsleute mit mir im Flieger. Und die Zweierreihe gehört mir allein wieder. Ich hatte auch mit Sarah überlegt, woran es liegt das die Flieger nicht ausgelastet sind. Vielleicht die hohen Preise? Die Jahreszeit? Die Öffnung der Grenze zu Japan war vielleicht zu spontan (war es ja auch wirklich, danke für nichts, innerhalb von gefühlt 10 Tagen musste ich fast zwei Monate vorbereiten!). Man weiß es nicht. Ich weiß nur, so eine Zeit wird vermutlich nicht wiederkommen. Es waren auch so wenig Touristen. Und der Yen stand sehr günstig - sogar für Europäer. 

Der Abflug verzögert sich. Es gibt organisatorsiche Probleme am Flughafen Düsseldorf und die Flügel des Fliegers müssen zweimal angewärmt werden:




Die Verspätung wird dank des Rückenwinds aber ausgeglichen. Wir landen fast pünktlich in Düsseldorf und mein Gepäck kommt sogar als eins der ersten. Ich hab da ja immer Panik. Jetzt nur noch Papa finden. Als ich gerade anrufen will und sagen, das es doch schneller ging, kommen er und ein Kollege mir schon entgegen. 

Wie ist das Wetter in Deutschland? Regnerisch, Neblig. Außer in Aachen, hierbleibt für alle überraschend Schnee:


Wir kommen sicher in Aachen an. Es ist geschafft. Ich bin geschafft. .


Danke fürs lesen und das ihr Teil der Reise wart. Ich bin voller Dankbarkeit. Diese Reise war auf so vielen Ebenen eine Bereicherung, ich habe viel gelernt.

 

„Erwachsen“ geworden bin ich trotzdem nicht, bitte gebt die Hoffnung auf , hahaha (Neues Lieblingshomeoffice Outfit :D )

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen