Montag, 31. Oktober 2022

Tag 11 - Happy Halloween

 Hallo Zusammen,

gestern war einfach keine Zeit für einen Blog und auch heute morgen nicht. Es ging ja nach Okinawa.. aber nun geht es erstmal um meinen letzten vollen Tag in Sapporo.

Ich habe morgens, in weiser Voraussicht, schon einen Großteil meines Koffers gepackt. Irgendwie ahnte ich schon, das es abends bestimmt später wird als geplant. Nach dem lästigen Koffer packen hieß es aber erst einmal auf nach Otaru.

Otaru ist eine kleinere Stadt in der Nähe von Sapporo, ca. 1 Stunde mit dem Zug entfernt. Früher wohl die Metropole Hokkaidos, ist es jetzt eine "verschlafene" Stadt mit schöner Altstadt und Kanal. Und genau das sehe ich mir heute mal an:





Es ist hier alles schon fußläufig zu erreichen. Aber kalt und windig ist es. Als ob ich direkt an einem Hafen wäre. Es sind viele Leute unterwegs, einige sogar in Halloween Kostümen. Da Halloween erst morgen ist, an einem Montag, und alle dort arbeiten/zur Schule müssen, wird größtenteils heute gefeiert. Unter all den Leuten sehe ich aber, mal wieder, keinen nicht-Japaner/asiaten. Man merkt, das die Grenzen erst seit kurzem wieder geöffnet worden sind.. selbst in Sapporo (1,9 Mio. Einwohner). Nun, am Ende der Hafenstraße erwartet mich eine Überraschung: Ein Hello Kitty Cafe! Huch?! DA muss ich REIN!




Kitty MANIA!



Voll niedlich! Und ich bin in bester Gesellschaft: Hello Kitty schaut mir ohne mit der Wimper zu zucken beim Essen zu!

Anschließend verschläft es mich noch in einen Glasbläsereiladen der aber auch viele andere Dinge hat und einfach schnuckelig ist:






Irgendwie habe ich dann doch die Zeit was vergessen und eile zurück zum Bahnhof. Um 18h herum sollte ich wieder zuhause sein, dann startet die Halloween "Party". Ich schaffe es rechtzeitig, aber es sind schon Freunde der Familie da. Ich ziehe mich um (ich habe aus Miwako's großer Kostümauswahl wählen dürfen) und es wird gefuttert. Weil ich Inari Nigiri so gerne mag (ich habe es anscheinend die Tage mal erwähnt) hat sie 20 Stück davon gemacht oder so XD. Es ist ein netter Abend auch wenn ich nur die Hälfte verstehe (wirklich, man spricht halt hauptsächlich japanisch). Es wird dann teilweise auch anstrengend und dementsprechend müde bin ich. Ich bin eigentlich schon seit Tagen einfach nur müde. Ich habe zudem Unterleibsschmerzen und irgendwie zehrt das ziemlich an mir. Es ist trotzdem ein schöner Abend. Die Truppe ist sehr neugierig doch auf mich. Was mache ich, wie ist es in Deutschland/Europa, meine Haare / Haut. Das typische eben. XD Ich finde sogar zwei neue Pokemon Go Freunde, haha. 






Miwako hat mit mir aber heute Abend noch etwas vor: Sie möchte mich, da es der letzte Abend ist, noch zu ihren Lieblingsort in Sapporo fahren. Da sag ich doch nicht nein (auch wenn es schon sehr spät, zu spät, ist, morgen muss ich um 6h aufstehen).

Sie fährt mich und drei Freunde die sich anschließen zum Berg Moiwa. Er grenzt direkt an Sapporo an und ermöglicht einen wunderschönen Ausblick auf die Millionenmetropole:





Das war eine schöne Aktion. Die Zeit mit Miwako und Ihrer Familie war schön, aber auch anstrengend. Es ist halt schon was anderes, eine Unterkunft für sich alleine zu haben oder diese zu teilen. Im Moment freue ich mich sehr auf meine Unterkunft in Okinawa ab morgen. Mal sehen wie es wird. Aber ich bin Miwako und Co. sehr dankbar. Es war schön dabei zu sein und wieder ein wenig japanische Kultur zu schnuppern. Ich liebe es.

Viele Grüße in die Heimat. Der Bericht zu heute (Überfahrt von Sapporo nach Okinawa) folgt morgen früh (also meiner Zeit).


Schlüsselsatz:

私は四回日本にいったことがありあす。

Ich war/bin schon sechsmal in Japan gewesen.

Sonntag, 30. Oktober 2022

Tag 10 - so viel japanisch..

Schönen guten Abend Zusammen,

viele Grüße aus Sapporo! 

Tag 10 war irgendwie nur halb geplant. Jozankei Onsen ging immer noch nicht und ich hatte daher überlegt nach Otaru zu fahren, ein kleiner süßer Ort in der Nähe von Sapporo mit einem romantischen Kanal. Am Abend zuvor hatte mich aber Sachi, meine "Gastmama" aus 2018 in Fukuoka, angeschrieben und gefragt wo ich denn gerade sei. Wie der Zufall es will, ist Hiromi, eine gute Freundin von Sachi die ich auch mehrmals getroffen hatte in 2018, vor zwei Wochen nach Sapporo gezogen. 

So habe ich mich dann sehr spontan mit Hiromi getroffen und wir haben das Hokkaido Museum of Modern Arts besucht. Zur Zeit läuft die Sonderausstellung "Horyuji Treasures", und zeigt Schätze aus den Tempeln die der Buddhist Shotoku erbauen ließ. So ein bisschen habe ich ja eine Schwäche für sowas. Um 14h sollte es losgehen. Und Japaner hassen ja unpünktlichkeit. Deswegen hab ich alles unternommen um ja rechtzeitig da zu sein, also mit Reservezeit wenn ich GoogleMaps wieder nicht verstehe und mal wieder in die falsche Richtung laufe (passiert jeden Tag mindestens 1x). Vorher war ich noch im DAISO und habe Geschenktütchen gesucht, da ich zum Glück mal mitgedacht habe und Hiromi noch eine Minipräsenttüte fertig machen konnte.

Nun, ich schaffe es pünktlich hin. Nur von Hiromi gibt es keine Spur. Ich schaue mir ein Foto aus 2018 an. No offend, aber die Mund-Nase-Masken machen echt nicht einfacher eine bestimmte Japanerin unter den ganzen Leuten zu Treffen, ich hoffe ehrlich gesagt immer darauf das ich entdeckt werde, hahah. Hm? Stehe ich wirklich richtig? Ich stehe am Eingang, oder zumindest an dem Ort, den ich für den Eingang halte. Um kurz nach 14h schreibe ich mal vorsichtshalber. Ah, Ok, SIE verspätet sich, alles gut. Hauptsache ich bin pünktlich. ca. 10 Minuten später ist sie aber auch da und wir gehen rein.




Es ist sehr voll. Die Ausstellung ist nur noch zwei Tage. Hiromi hatte vorab schon zwei Tickets, ich weiß ehrlich gesagt nicht ob sie die gekauft hat oder vlt bekommen hat (ich hoffe sie hat sie geschenkt bekommen), der Eintritt ist nämlich nicht ganz günstig. Nach der Ausstellung (Fotos leider verboten), die echt beeindruckend war, gehen wir in das Cafe in der 2. Etage und ich esse echt leckeren Käseküchen:

Käsekuchen X Bloody Orange Juice

Wie eben kurz beschrieben, ist Hiromi eine gute Freundin von Sachi. Während meiner Sprachschulzeit/Gueststay bei Sachi in Fukuoka war Hiromi ein paar/oft Mal zu Besuch (manchmal bis in die Nacht und wir sind um den Tisch dann eingeschlafen) oder wir waren mit ihr essen etc. Hiromi arbeitete damals noch in einer Gallerie. Für einen neuen Job geht es nun für insgesamt 3 Jahre nach Sapporo. Es sollen neue Standorte hier eröffnet werden und Hiromi hat u.a. die Verantwortung dafür. Es ist das erste Mal, das sie nicht mehr in ihrer Heimatstadt, Fukuoka, lebt. Ihr gefällt Sapporo, aber es gibt einen Schwachpunkt: Es ist so kalt. Naja, wenn ich das schon sage, aus dem regnerischen Aachen kommend, dann kann ich es bei Hiromi total verstehen. In Fukuoka ist es immer etwas wärmer. Bis auf Kollegen hat sie in den zwei Wochen noch nicht groß neue Kontakte knüpfen können und unter der Woche arbeitet sie sehr viel (Japaner halt). Bei Hiromi mache ich mir aber keine Sorgen, sie ist eine sehr aufgeschlossene Person und wird sich hier sicher schnell einleben.

So kommt es, das wir gemeinsam auf Erkundstour in Sapporo gehen :D 


urige Gebäude mit (noch) unbekannter Herkunft & Hiromi


Odori Park - hier findet im September auch immer ein "Oktoberfest" statt und es gibt eine Info zu Maibäumen!

Haha, so typisch bayrisch (also bisschen "hässlig" (ja, das hässlich muss hier mit "G" geschrieben werden XD)

Unsere Gespräche führen wir hauptsächlich auf Japanisch. Irgendwie kann ich es heute wieder. Haben die Leute in Sapporo vielleicht einen anderen Dialekt den ich nicht so verstehe? Oder bin ich einfach im Flow? Manchmal driftet es ins englisch oder einem Mix aus beiden ab. Ich bin jedenfalls erleichtert, habe die Tage ernsthaft an mir gezweifelt und war in einigen emotionsgeladenen Gedankengängen schon kurz davor (mal wieder) alles hinzuschmeißen weil ich einfach zu dumm bin (Warum bin ich so?).

Gegen 17h verabschieden wir uns, um 18h habe ich einen "Termin" mit meiner Gastfamilie hier. Wir machen Udon und essen gemeinsam. Ich bin sehr gespannt. Der Bus nach Hause ist total voll. Hass. Ich steige eine Station früher aus, einfach um diesen Käfig zu entkommen. Ich bin etwas früher dran und Hina, die Tochter, steht schon in der Küche und schnibbelt Gemüse. Meine Frage ob ich irgendwie helfen kann, verneint sie (natürlich) höflich. Hina ist 16 Jahre und echt busy. Wie ich im Laufe des Abends erfahre, lernt sie (privat) englisch und möchte auch mal in den Ferien ins Ausland.  Außerdem macht sie Bogenschießen und arbeitet (Teilzeit) in einem Lawson (Convenience Store). Japaner haben in der Regel nicht viel Freizeit. Miwako kommt nun auch nach Hause und auch Yoshi, der Papa, kommt nach Hause. Den sehe ich jetzt das erste Mal. Hatte mich schon gefragt ob die beiden alleine wohnen, aber nein, gibt auch einen Papa (Miwako hat auch bisher nichts erzählt?). Yoshi spricht sehr gutes englisch und kann sogar ein paar Wörter deutsch. Ich bin beeindruckt.

Hina, die Meisterin der Udon-Nudeln, erklärt mir wie ich den Teig zubereiten muss und wie ich die Udon am besten schneie. Dabei "streiten" sich Papa und Tochter über die Dicke der Nudeln. Die Familie versteht sich gut, das ist schön zu sehen. Währenddessen bereitet, Miwako (die Mama), die Gemüsetempura zu. Auch die Tiere (2x Katzen und 1x Hund) sind aufgeregt und hoffen vermutlich das was abfällt.

dieser gierige aber auch gleichzeitig fordernde Blick. Die Tiere sind echt alle lieb.
Mein neuer Name „Sa-Chan“, hat Hina mir gegeben. Das Kawaii auf dem Bild hab ich nicht selbst (zu mir) geschrieben , ich hab das Foto so von Miwako bekommen XD


Das Essen ist wirklich lecker. Wir sitzen lange zusammen und reden viel. Auch Hina, die erst ein wenig schüchtern war, taut total auf. Ich kann es ihr nicht verübeln, sie ist 16 Jahre alt und dafür doch recht aufgeschlossen. Sie liebt Anime sehr, besonders One Piece. Ich spreche viel mit ihr am Abend und ihr Papa, Yoshi, dankt mir hinterher dafür sehr überschwänglich da ich auch immer versucht habe, sie zum englisch sprechen zu motivieren. Es war hier also auch wieder ein Mix aus beiden, aber ich muss euch echt was sagen: Mein Kopf hat geraucht. Englisch ist ja noch okay, aber Japanisch sprechen, hören, verstehen.. ich war echt müde und mit vollen Bauch sowieso. Deswegen kommt der Eintrag auch erst jetzt,morgens.

Ich  muss nun jetzt gleich auch schonmal den Koffer "vorpacken". Morgen früh muss ich sehr früh raus, um meinen Flug nach Okinawa zu kriegen. Und heute Abend (18:00 Uhr) steht noch die Halloween-Feier an (ich habe übrigens ein Kostüm oder Kostümteile geliehen bekommen von Miwako, yaaay!). Ich werde gleich vermutlich noch ein letztes Mal Richtung Innenstadt fahren, vielleicht finde ich noch Kleinigkeiten für mein Kostüm (aber nichts das Platz wegnimmt) und bin gespannt auf den heutigen, letzten Abend. Ich muss in einem passenden Moment auch noch mein Gastgeschenk geben, ich tu mich da immer mit dem Timing schwer. 

Ich hoffe ihr habt einen schönen Sonntag!


Schlüsselsatz:

かれしはあたしよりりょうりがしています。

Mein Freund kann besser kochen als ich.

Freitag, 28. Oktober 2022

Tag 9 - Schokolade und Raben

 Hallo ihr Lieben,

"es iiiiiiiiist Freitag!!! JUHU!" hat eine meiner Kollegin sicher heute wieder geschrieben oder geschrien. Um ehrlich zu sein, vergesse ich hier fast welchen Wochentag wir haben. Ich hatte es nur auf dem Schirm, um zu überlegen wann ich welche "Attraktion" am besten mache, am Wochenende wird es immer überall sehr voll. Viele Japaner haben dann halt auch Wochenende und die Läden haben auch Sonntags vollumfänglich wie gewohnt geöffnet.

Eigentlich war mein Plan nach Jozankei Onsen zu fahren. Es wäre perfekt gewesen. Es ist eine Onsen Gegend umringt von schöner Natur. Besonders im Herbst schaut es großartig dort aus. Ich danke meinen Körper hiermit vollumfänglich, dass ich das abblasen musste. Ein Ersatzplan musste also her. Nati, die gut ein halbes Jahr in Sapporo verbracht hatte, hatte mir den "Shiroi Koibito" Park empfohlen. Es ist ein kleiner Schokoladenthemenpark des Schokoladenherstellers Ishiya.

Irgendwie habe ich heute den ganzen Tag auch immer etwas Bauchdrücken (kein Wunder). Ich versuche es mal langsam angehen zu lassen. Ich quatsche ein wenig mit Miwako am morgen. Morgenabend werden wir zusammen Udon machen. Ich bin gespannt. Sie hat früher auch Kurse dafür angeboten, hat es also drauf. Lustigerweise fliegen Miwako und ihre Tochter nächste Woche auch nach Okinawa. Aber erst, wenn ich fast schon wieder zurück bin. Aber vielleicht passt es zeitlich und man sieht sich :) . Etwas später als geplant mache ich mich aber (endlich) mal auf dem Weg.

An der Busstation am Bahnhof stehe ich vor der ersten Herausforderung: An welchen der unzähligen Haltestellen hält nun mein Anschlussbus? Ich habe 6 Minuten Zeit. Ich mustere die Tafeln. Es könnte Haltestelle 1 sein. Exakt in der Minuten hält auch ein Bus (hat aber nichts zu bedeuten, bisher war KEIN Bus in Sapporo pünktlich, ist anscheinend in jeder Stadt einfach so). Leider hat mein Anschlussbus keine Nummer, sonst wäre es ja einfach und die Kanji die mir Maps vorschlägt finde ich auf dem Bus nicht. Nach kurzer Rückfrage ist es aber der korrekt Bus. Yokatta.  Der Bus sieht anders als, eher wie ein privater Reisebus, deswegen hatte mich das auch etwas verwirrt. 

Nach einer halben Stunde komme ich auch an. Mitten im Industriegebiet. Hier soll das sein? Ja. Aber auch das Gebäude schaut von außen recht unscheinbar aus, besonders für japanische Verhältnisse.









Für 800 Yen kriegt man Zutritt zur Factory. Hier kann man zusehen wie die berühmten Kekse und Plätzchen hergestellt werden. Zur Zeit ist alles übrige natürlich auch im Halloween-Motto (die Japaner lieben es). Der Rundgang ist kürzer als gedacht, bietet ein paar süße Fotoecken (es wäre perfekt für Lolita-Mode, aber ich habe nichts passendes) und eine Cafes/Restaurants und natürlich eine Shoppingecke. Der kleine Vorgarten draußen ist aber recht süß, den kann man auch ohne Ticket aber betreten und reichlich Fotos machen.








Für 800-1200 Yen mehr kann man auch eigene Kekse backen und dekorieren, die Slots hierfür waren für heute aber schon fast alle ausgebucht und vier Stunden dafür warten wollte ich auch nicht. Für 500 Yen mehr konnte man noch eine gesonderte Halloween-Attraktion besuchen. Probieren wir die mal aus. Es ist ein Spukhaus anscheinend. Ich werde vor dem Einlass EINDRINGLICH japanisch darauf hingewiesen die Hinweise zu lesen (jaja, ich bin nicht schreckhaft) und dann geht es los. Im ersten Raum müssen Notizzettel gesammelt werden und es ist natürlich recht dunkel und laut. Dann geht es auf in den zweiten Raum um mehr "Hinweise" zu sammeln. Sitzt da eine echte Frau? Oder ist das eine Puppe? Ich gehe weiter und NATÜRLICH ERSCHRECKT DIE MICH TOTAL, brüllt herum, und LÄUFT mir sogar HINTERHER! Ich lache-brülle-schreie irgendwie. Im nächsten Raum wiederholt sich das Spiel, auch wenn ich wusste das hier gleich wer aufspringt, man erschreckt sich trotzdem! War lustig aber fühlt sich auch seltsam an, 500Yen bezahlt zu haben damit man sich erschreckt. Fotos etc. waren natürlich nicht erlaubt.

Nachdem ich den Rundgang ein zweites Mal abgelaufen bin beschließe ich mich richtig Innenstadt bzw. Nakajima Park/Koen zu begeben. Ich brauche irgendwie etwas Natur und ruhe und vor allen Dingen was zu essen, ich vergesse bei all den Trubel über Tag oft das essen und merke es dann wenn sich mein Magen meldet weil Hunger. Der Weg zum Park zieht sich ein wenig mehr als gedacht, auf dem Weg kaufe ich noch mein Mittagessen (Kitsune Udon aus dem 7-eleven) und such mir im Park eine ruhige Bank zum essen. 









Aber irgendwie werde ich erstmal nicht so recht fündig. Es gibt folgende Schwierigkeiten immer wieder in Japan: 1. Wo esse ich mein Essen (To Go)? 2. Wo ist ein Mülleimer?

Zu 1: Auch in Japan gibt es viel Essen "To Go". Mega praktisch, wir lieben es ja alle. Es ist aber äußerst unschicklich während man geht zu essen. Das macht man nicht. Absolutes No Go. Man sollte also zumindest sitzen. Irgendwo. Aber auch nicht jede Bank bietet sich dafür an.. ich könnte natürlich als "dummer" "Gaijin"(Ausländer) auf diese Etikette "rotzen", aber ich KANN es NICHT. Ich kann es einfach nicht. Also laufe ich oft lange Wege und Minuten bis ich einen geeigneten Ort finde. Lästig.

Zu 2: Mülleimer. Sie sind rar. Und dabei produzieren Japaner viel Müll. Es gibt zu fast allen eine Tüte dazu, obwohl ich sagen muss, das dies nun oft anders ist: Mittlerweile kosten die Extratüten ein paar Yen (~5-30 Yen, also nichts quasi). Aber das Essen etc. ist oft in viel zu viel Verpackung drin, jeder Keks ist einzelnd verpackt und dann manchmal nochmal in "klarer" Verpackung damit man ihn sieht. Mülleimer gibt es aber kaum. Da gibt es in Deutschland deutlich mehr. Trotzdem ist es in Japan viel sauberer. In Japan nimmt man seinen Müll mit, zumindest bis zum nächsten Mülleimer. Fündig wird man in Großstädten an Bahnstationen oder großen Kaufhäusern am Eingang - aber nicht immer! Im Zweifel, muss der Müll bis nach Hause genommen werden.

Nach einiger Zeit finde ich aber eine Bank die nicht total im Spotlight ist und setze mich. Das Udon wurde von der Mitarbeiterin im 7-eleven schon warm gemacht, ich muss nun nur noch alles in die Soße kippen. Nach 3 Sekunden fange ich an es leicht zu bereuen: Raben. 






Nicht einer, nicht zwei, 5-6 waren es. Und das sind hier richtige Kaventsmänner sag ich euch. Da können die deutschen Verwandten einpacken. Alle begaffen sie mich nun. Gott, wenn die alle auf einmal auf mich losgehen würden, ich würde verlieren! Zwei von ihnen muss ich immer wieder etwas wegscheuchen, einer saß schon in einem Moment der Unachtsamkeit auf meinem Rucksack neben mir. Mist! Da mache ich mir ne Viertelstunde lang gedanken wo ich endlich esse und wähle doch einen unpassenden Ort! Ich fühle mich irgendwie genötigt bzw. bedroht und esse mein Udon ein wenig hastiger als sonst auf. Hab irgendwie doch Angst das die checken das die mich besiegen können. Ein süßer Ojisan (älterer Mann) geht grinsend an uns vorbei und beobachtet das ganze später von einer anderen Bank aus. Er hat es nicht direkt zugegeben, aber ich glaube, er füttert sie heimlich mal öfter, hahaha.



Langsam wird es auch dunkel (hallo, ist ja auch schon 16.30h?) und ich verabschiede mich von meinen ungewollten Freunden und fahre noch einmal Richtung Susukino, der Unterhaltungsmeile und Zwischenstopp zu meiner Unterkunft um noch ein wenig zu bummeln uns essen zu kaufen. Heute gönne ich mir, und habe mir eine Fußmaske gekauft sowie auch eine Gesichtsmaske. Letzteres hat sich direkt gerächt, brauche morgen kein Rouge benutzen, hab rote Wangen, warum auch immer, passiert mir das erste Mal mit einer Gesichtsmaske glaube ich. Zum Glück habe ich ja laut "Glückszettel" von gestern ein "Chu-kichi" (Middle blessing), nicht auszudenken was wohl passiert wäre, hätte ich ein nicht so gutes Jahr. 

Ich telefoniere noch in die Heimat, spreche noch mit Miwako und lassen den Abend bzw. die Nacht (es ist nun schon wieder nach 0.30h) ausklingen. Mal sehen was der neue Tage bringt.


Danke fürs lesen und gute Nacht und ein schönes Wochenende!


Schlüsselsatz:

ぎゅうにゅうを飲みみたら、おなくがいたくなりあす。

Wenn ich Milch trinke, kriege ich Bauchschmerzen.