Mittwoch, 23. Oktober 2024

Tag 7 - Es geht weiter nach Fukuoka!

 Hallo zusammen,

hier ist Usai.

Nach dem letzten wirklich sehr langen und Fotoreichen Beiträgen, wird dieser vermutlich um einiges kürzer.

Heute hieß es schon Abschied nehmen von Kyoto. Es geht nun schon weiter nach Fukuoka! Gerade als wir auschecken fängt es an wie verrückt zu regnen. Wir stellen uns unter, warten ein bisschen ab und bahnen uns dann unseren 10 Minuten weg zur U-Bahn und werden doch recht nass.



Die U-Bahn/Subway bringt uns innerhalb von ca. 10 Minuten zur Kyoto Station (Hauptbahnhof). Hier haben wir noch ein bisschen Zeit um uns mit Futter für die Fahrt einzudecken. Wir werden inkl. Umstieg in Shin-Kobe gut 4 Stunden unterwegs sein. Ja, Japan ist groß.

Abschiedsselfie am Bahnsteig in Kyoto

nicht unser Shinkansen, aber ein schönes Foto das zeigt das die Shinkansen doch recht genau halten und man sich schön an den bunten Markierungen anstellen kann.

Die Zugfahrt verläuft ruhig und pünktlich - etwas anderes ist man von Shinkansen auch nicht gewohnt. Es wäre ein Traum wenn Bahnfahren in Deutschland nur annähernd so angenehm wäre. Zusätzlich sei gesagt das es immer sehr ruhig in den Wagons ist, weil Leute hier tatsächlich Rücksicht aufeinander nehmen.

In Fukuoka angekommen nehmen wir eine der wenigen Subway/U-Bahnen, unsere Unterkunft liegt praktischerweise nur 10 Minuten Fußweg von der Station. Ähnlich wie in Kyoto, funktioniert auch in Fukuoka das meiste im Nahverkehr immer noch über Busse. Tatsächlich habe ich in Fukuoka bisher auch nur 1-2x die U-Bahn genutzt, und das war als ich hier am Flughafen gelandet bin.


Der Check-In klappt reibungslos, es gibt hier eine Schlüsselbox mit Code und wir betreten unser kleines Appartement. Aber dieses hier hat eine Waschmaschine! Also wird erst einmal flott gewaschen. Aufhängen können wir alles am Balkon, bei der Wärme trocknet alles dann super fix :)

Einmal umgezogen und frisch gemacht geht es dann in Richtung Hakata Station (= Fukuoka Hauptbahnhof). Wir statten dem Pokemon Center hier einen Besuch ab (und hab leider meine Switch vergessen für mein Geschenk :( ) 


An Hakata Station gibt es viel mehr als nur den Bahnhof. Es ist für mich ein vollumfängliches Erlebnisland XD - also wirklich: Es ist eine Shopping ähm nee es sind drei(?) Shopping Malls direkt dran mit vielerlei Geschäften. Im Untergrund gibt es eine Foodarea, es gibt einen Daiso, Klamottenläden, Supermarkt, Spielhalle.. grandios. Ich habe hier viel Zeit verbracht wenn ich in Fukuoka war. Im Grunde sind viele der großen Bahnhöfe in Japan aber so oder so ähnlich ausgestattet. Man kann hier wirklich einfach bummeln und staunen!

Hakata Station .. ich habe romantische Gefühle :D


Wir hatten heute aber noch etwas wichtiges zu erledigen, wirklich:
Wir brauchten Klamotten.
Zum Glück gibt es einen meiner Lieblingsläden hier direkt an der Station und auch der Herr hat sich in den Laden verliebt und gönnt sich noch zwei Hosen. Es ist, dank Yen, gerade echt günstig.
Umkleidekabine. Schuhe werden immer ausgezogen natürlich, wird auch nicht geklaut, sind ja in Japan.

Ich kann eine Bluse und einen Pulli (beides im Sale) finden. Ich zahle für beide Teile zusammen nicht mal 10€. Es ist verrückt. Naja, aber dafür war der Flug umso teurer.. (mein Herz blutet immer noch)


FUN Fact oder not: Der Mann hat immer Angst das seine IC Card (das ist u. a. die Karte mit der wir viele Bahnfahrten zahlen) geklaut wird. Wir haben die eigentlich in ner süßen Hülle, die extra für so Karten gemacht und verkauft werden (natürlich Pokemon Design) am Rucksack außen hängen. In Japan wird nicht geklaut. Er steckt die Hülle aber immer irgendwo in eine weitere Tasche seines Rucksacks. So schwer sitzt das Trauma aus Deutschland. Naja, vielleicht ist es besser so rum. Mir wird vermutlich, zurück in Deutschland, irgendwas geklaut weil ich noch zu nachlässig bin weil ich wieder in Japan war (schon passiert!).

in der rosanen Hülle ist die IC Card drin (und der JR Pass für die Shinkansen)

Okay back to Topic:

Wir finden Klamotten und sind sehr müde (also eigentlich Dauerzustand) und HUNGRIG. Wir schlendern hin und her und finden dann ein Restaurant für uns. Es ist als Vegetarier manchmal nicht ganz so einfach in Japan, man muss schon genauer schauen. Aber es gibt eine weitere Tatsache die uns stresst: ES IST F*CKING WINDIG, eher schon leider stürmisch, GEWORDEN! Und wir haben Wäsche auf der 9. Etage auf dem Balkon hängen!!!!!!!! :D

Mit Unbehagen machen wir uns nach dem Essen auf dem Rückweg und versuchen im stockfinsteren unsere Augen aufzuhalten ob nicht irgendwelche Unterwäsche & Co. von uns auf der Straße vor der Tür liegt. Wir sehen / finden nichts. Oben angekommen (btw ist der Aufzug voll die Schimmelhochburg ganz im Gegenteil zur Unterkunft) scheint aber alles noch da zu sein - puh!

Wir schauen das wir nun früh ins Bett kommen, morgen geht es sehr früh los. Wir sollen um 8.00 Uhr morgens bei Sachi sein, es folgt ein "Roadtrip" !!! :D


Danke fürs lesen!

Montag, 21. Oktober 2024

Tag 6 - Unbekannte Pfade!

 Hallo mal wieder,

hier ist Usai. Wir haben so gut geschlafen. :)

Es könnte heute ein etwas längerer Eintrag werden, sorry! Und auch viele Fotos (sorry?)!

Heute zieht es uns erst einmal leider früh aus dem Bett, meinen Ohren geht es gar nicht gut bzw. es wird jeden Tag schlimmer und man sah sich gezwungen, das vor dem Rückflug mal abklären zu lassen.

Arztbesuch in Japan. Dann schauen wir mal:

Ich habe mich über die Tourist Info Webseiten informiert. Hier kann man nach Standort suchen und es werden einem international zertifizierte Einrichtungen angezeigt die auch Touristen (und/oder Menschen ohne japanische Krankenversicherung) behandeln. Meistens handelt es sich dabei um Krankenhäuser.

Laut Internet verfügte das Koseikai Takeda Hospital quasi direkt an der Kyoto Station über eine HNO-Abteilung. Mit Mundschutz ausgestattet geht es rein. Erstmal in den falschen Eingang (natürlich!), dann in den richtigen. An der Rezeption werden wir direkt weiter an die Anmeldung geschickt, so weit so gut. Dann kommt sogar extra englischsprachiges Personal. PERFEKT! Aber nur um uns mitzuteilen das die HNO-Abteilung heute nicht besetzt ist. Man verweist uns an das Tourist Center (das zum Glück nur 5 Minuten Fußweg entfernt, in der Kyoto Station ist). Also dann dahin marschiert. Die engagierte Dame dort telefoniert rund zwanzig Minuten und ruft mehrere Kliniken/Ärzte an. Letztlich schafft sie es mich in einem Krankenhaus anzukündigen. Das ist nämlich in den meisten Krankenhäusern (zumindest grad in Kyoto) notwendig, auch wenn man als "Ambulant"-Patient reinkommt. Das Kyoto University Hospital ist zum Glück auch relativ zentral, quasi von unserer Unterkunft gesehen einmal durch den großen Kyoto Gyoen (wenn ich das vorher gewusst hätte, wäre ich dort direkt hingegangen / hätte angerufen). Einen großen Dank an die engagierte Dame im Tourist Centre an dieser Stelle, die sich nicht hat abwimmeln lassen am Telefon (ich verstehe nicht, viel aber das habe ich verstanden! XD ). Weitere 20 Minuten später erreichen wir via Bus das Krankenhaus.

Etwas komisch ist einem ja schon, wenn man weiß das man einfach die Sprache nicht vernünftig spricht (ich faules Stück...).



Erst einmal ging es zur Rezeption. Nach ein bisschen hin und her schaffen wir es, das sich die Damen erinnern das vor ca. 30 Minuten jemand aus dem Tourist Center mich angemeldet hat als Patient (so viele Ausländer in der letzten halben Stunde könnens ja nicht gewesen sein). Ich bekomme ein paar Anmeldepapiere zum ausfüllen und darf mich dann am Schalter 7 anstellen. Hier werde ich dann offiziell als "Patient" aufgenommen und erhalte nach ein bisschen Wartezeit meine eigene Patienten-IC-Card, einen Etagen Guide in Englisch und darf nun zur HNO-Abteilung, in die 3. Etage.

Mit dem Etagenwechsel folgt auch der Sprachwechsel: Englisch ist hier nicht mehr bis auf den Amnesebogen, diesen gebe ich nach ausfüllen wieder ab und bekomme eine Wartenummer und wir.. warten.. und warten.. es ist doch einiges los hier:


war mehr los als man auf dem Foto sieht.

Nach einer Stunde werde ich bzw. die Nummer "935" aufgerufen. Es wird sich ein erstes Mal meine Ohren angesehen und dann werde ich nochmal rausgeschickt und muss nochmal warten für einen Hörtest. Wir sind übrigens die einzigen nicht Japaner hier, surprise.

Nach etwa 10 Minuten Wartezeit, geht es dann zum Hörtest, zum Glück ist das ja relativ selbsterklärend, ich bekomme einen Knopf in die Hand und drücke wohl, wenn ich was hören sollte.

Dann warten wir wieder eine halbe Stunde und ich kann mich nochmal den Arzt vorstellen: Der Hörtest war in Ordnung, im Ohr ist aber wohl noch eine Entzündung drin. Fliegen kann ich nächste Woche aber trotzdem. Mein gebrochenes Japanisch und Google Translate retten das Gespräch. Der Arzt drückt sich typisch Japanisch sehr vorsichtig aus "Beim nächsten Flug könnten Sie wieder Schwierigkeiten haben, vielleicht" und "bitte nehmen Sie die Schmerzmittel" und "wenn sie wieder zuhause sind, gehen sie vielleicht am besten noch einmal zum Arzt" bedeutet meiner Einschätzung nach "das wird genauso weh tun wie aufn Hinflug, baller' dich mit Schmerzmittel voll und besuche den HNO in Deutschland nochmal". Naja, Hauptsache ich kann fliegen ohne das mir offensichtlich etwas kaputt geht, hoffe ich. Auf Nachfrage meinte er das die Heilung noch 1-2 Wochen dauern könnte, aber sicherlich sind auch einige Infos bei den Übersetzungen verloren gegangen. Hoffen wir mal das alles gut geht.

Da ich nun fertig bin, darf an bezahlen. Als Tourist / als Mensch ohne jap. Versicherung ist man in der Regel Selbstzahler. Das musste ich im Vorhinein auch gefühlt 10x bestätigen.

Ich darf wieder an die Info (6) und dann eine Wartenummer ziehen um bezahlen zu "dürfen". Ich will ja nicht sagen, dass das System nicht gut funktioniert, aber wenn ich 50(!) Nummern warten (ca. 25 Minuten) um einfach an nem Ticketschalter Geld reinschieben zu dürfen und dann drei Seiten Bericht etc. zu erhalten, dann scheint mir das nicht so richtig ausgeklügelt - vor allem im Vergleich zu den sonst so effizienten und kundenfreundlichen/praktischen Japanern:

Bald irgendwann kommt der heilige Moment, meine Nummer wird aufgerufen und ich darf Geld loswerden. JUHU! (NICHT). Zum Glück habe ich eine Auslandskrankenversicherung, vergleichsweise war es nun vermutlich ein geringerer Betrag, aber allein das erstmalige Vorstellen im Krankenhaus ohne ein bestimmtes Zertifikat kostet einen in Japan schon 7,700 Yen (47€) - und dann ist noch NICHTS weiter passiert. Also liebe Mitmenschen, schließt eine Versicherung ab, das kann im Fall der Fälle sonst unglaublich teuer werden, auch was z. B. Krankentransporte etc. angeht! Danke geht an dieser Stelle an den coolsten Kumpel raus, der mich damals auf ein gutes/praktisches Angebot hingewiesen hat. (:


Nun, was nun, was nun?

Erleichtert, weil ich fliegen kann, ABER auch verunsichert weil Sprachbarriere (was wenn google und ich alles falsch verstanden haben?) - geht um 13h nun der "richtige" Tag los: Wir begehen den Philosophen Pfad!

Heute ist es regnerisch, es tröpfelt zwischendurch immer mal wieder, aber irgendwie tut das der ganzen Atmosphäre dort keinen Abbruch:







Es sind auch gar nicht sooo viele Leute unterwegs, der Philosophen Pfad ist nicht das populärste Ziel in Kyoto, uns kommt das ganz recht, wir wollen einfach etwas entspannt spazieren und das kann man entlang des kleines Baches durch Kyoto sehr gut. Es reihen sich viele süße, alte Häuschen am Pfad und der ein oder andere Schrein. Ein Highlight für uns ist der Otoyo Schrein, u. a. mit Ratten:







Wir können es uns nicht nehmen lassen uns kaufen ein "Ema" und lassen einen Wunsch da:


Hoffen wir, der Wunsch wird wahr!

Wir haben außerdem noch weitere Souvenire mitgenommen.. sie waren einfach zu schön <3
Neben Ratten gibt es hier auch einen Schrein für Schlangen und Affen:



Irgendwann können wir uns von diesem süßen Schrein lösen und kehren zurück zum Pfad. 

Hier erwarten uns süße Kätzchen, die sich nur zu gern streicheln und verwöhnen lassen:


Nekooooo


Kurz hier nach endet der Pfad auch und wir "stolpern" quasi in die nächste Attraktion: Den wunderschönen Eikando Tempel.


Wir sind etwas spät hier, um 16h. Die Anlage schließt um 17h. Aber wir zahlen trotzdem den Eintritt und.. wow.. es war jeden Yen wert. Wirklich eine der schönsten, beruhigendsten Anlagen die ich je besucht habe. Man konnte den Haupttempel auch betreten (ohne Schuhe) und frei viele Ecken erkunden. Es gab mehrere Teiche und einen Zengarten. Da wir relativ spät angekommen sind, waren auch nicht mehr so viele andere Besuche da. Das und auch das Wetter (bewölkt, immer wieder sanfter Regen) tat eventuell sein übriges zur Atmosphäre, aber seht selbst (ACHTUNG: VIELE FOTOS!):










Und das war nur das "innere". Um 16.40h ziehen wir uns unsere Schuhe wieder an und erkunden noch das restliche Gelände:











Um kurz vor 17h verlassen wir das schöne Gelände (leider) und wir essen noch etwas und besuchen einen Supermarkt. Ich werde nun aber unglaublich müde und will im Supermarkt nur noch Hause und baden und schlafen (schlafen ist mein Hobby!)

Vielen Dank an meine bessere Hälfte die den ganzen Tag mit mir durchmachen musste und die kurze, wertvolle Zeit in Kyoto teilweise in einer Klinik verbringen musste :-|

Und danke euch fürs durchhalten und lesen !!