Donnerstag, 17. Oktober 2024

Tag 3 - Jetzt aber mal eine andere Seite von Tokio sehen

 Guten Abend Zusammen,

auch heute melde ich mich wieder.

Nach zwei ziemlich hektischen Tagen mit vielen Menschen und allerlei Geräuschen von überall dachten wir, wir gönnen uns etwas mehr Ruhe, Tempel, Schreine, Natur und einen Ort für den man nicht erst 45 Minuten durch die Gegend fahren muss: Ueno.


Zur Verteidigung der Japaner sei gesagt, das Bahnfahren & Co. sehr praktisch und einfach in Japan ist. Innerhalb weniger Minuten werden etliche Kilometer zurückgelegt. Und alles pünktlich. Man erlebt als in Deutschland wohnender Mensch hier womöglich  also das erste Mal, wie schön es sein könnte wenn Nahverkehr vernünftig aufgebaut wäre..

Unser Weg führte uns also durch den Ueno Park und auch hier begleitete uns eine, wenn diesmal auch andere Geräuschkulisse: Vogelgeschreie äh Gezwitscher. Ein Blick auf eine meiner Lieblingsapps (Danke geht an eine gewisse Bürokollegin raus) verrät uns, das es sich hier um Vögel mit dem klangvollen Namen "Orpheusbülbül" handelt. Nun ja, zwischen den Geschreie dieser eben erkunden wir den Ueno Park und sehen uns den "Toshogu Shrine" näher an:




super alter Baum

ein kleiner Schrein für Prüfungs-/Testerfolge

Das Innere des Schrein ist leider für die Öffentlichkeit nicht geöffnet. Das Äußere ist aber schon beeindruckend:



es gab einen extra "Foto-Kamera-Ständer/Photospot" für das Handy.. da haben wir die Gelegenheit mal genutzt XD

ist übrigens echtes Gold :o

Nach so viel schönen Dingen ist uns aber ganz schön hungrig oder durstig oder beides und wir gönnen uns ein Kakigoori. Kakigoori ist im Grunde den Wassereis-Stäbchen die man in Deutschland kennt, ähnlich. Es ist geschabtes Eis was dann mit einer Vielzahl an Syrups getränkt werden kann.

hier ist jemand noch skeptisch..

Wir dachten erst "Hmm, ist ja nur Wassereis".. aber die Portionen wirkten groß und letztlich waren wir froh das wir uns eines geteilt haben. Es war die perfekte Abkühlung für den Mittag, die Sonne strahlt ohne Erbarmen bei 26 Grad und fast wolkenlosen Himmel.

Während wir vor uns hinschmatzen, stellen wir mal wieder fest wie sauber es hier einfach ist im Vergleich zu Deutschland. Hier fliegt kein Müll herum, obwohl es an manchen Orten wirklich kaum Mülleimer gibt und man gezwungen ist den wirklich lang mit sich rumzutragen XD

Nach der Stärkung drehen wir noch eine Runde um den Shinobazu Pond:


Man könnte hier auch Tretbötchen fahren, aber wir sind zu müde und die Sonne ist einfach heftig. Wir beobachten lieber die anderen während wir den Rest unseres heutigen "7 Eleven"-Einkaufs wegsnacken (aka Onigiri.. ich werde es so hart vermissen wenn wir wieder in Deutschland sind).

Der Teich ist vor allem für seine riesigen Lotospflanzen bekannt. Leider ist die Blütezeit schon vorbei (Sommer!) aber ich war überrascht wie "grün" sie diesmal noch sind:



Es gibt ja Menschen, die der Überzeugung sind, das sich das Klima nicht ändert. Doch, es ändert sich.
Je näher man am Äquator ist, desto gravierender sind die Auswirkungen zu spüren.  Ich war ja jetzt schon ein paar Mal in Japan *hust* und es ist schon bemerkenswert, welche Veränderungen es nun in 11 Jahren gibt: Vor 5 Jahren z. B., waren die Lotospflanzen um die Zeit schon verblüht, weil zu kalt. Ich werde diese Feststellungen wohl noch öfter auf der Reise machen, zuletzt heute (aktuell Tag 5). Irgendwie war ich auch auffällig oft im Oktober in Japan (WORAN KANN ES NUR LIEGEN?!?!?)

Ich werde den Besuch des Teichs später auch noch bitter bereuen. Dazu unten mehr. Erst einmal ereignet sich ein kleiner Notfall: Der Mann aka mein Freund aka mein Verlobter aka Travel Prince HAT Hunger. Alarm!

Zufällig ist ein Lokal seiner im Voraus schon bestimmten Lieblingsrestaurantkette in der Nähe: Ichiran. Er hatte sich Foodvideos vor der Reise angesehen.

Ich verstehe zuerst nicht recht, was so besonders an dem Lokal sein soll. Tatsächlich stehen wir sogar ca. 15 Minuten an, um einen Sitzplatz zu kriegen (wir haben Glück, wir sind nach der Mittagszeit und vor dem Feierabendlunch da). Als wir reingehen beginne ich zu verstehen, was er daran so toll fand:

Man kommt ins Lokal, bestellt seine Sachen an einem Terminal/Automaten (das kennen wir Europäer ja mittlerweile langsam auch). Dann wird einem ein Platz zugewiesen.


Jeder Platz kann mit zwei Klappholzwänden komplett isoliert werden, so dass man mit seinem eventuell unbekannten Sitznachbar gefühlt nichts zu tun hat. Niemand sieht was man wie isst oder wer da genau neben einen sitzt. Vor einem sind noch die Rollläden zur Küche hochgeklappt und man muss seine Bestellung via Ticket noch einmal durchgeben bzw hinlegen. So weit so gut.



Es ist in diesem Lokal nicht notwendig ein EINZIGES Wort mit irgendjemanden zu sprechen. INTROVERTS PARADISE also.  
Innerhalb kurzer Zeit wird einem das bestellte Essen serviert. Ichimen Ramen hat sich auf Tonkatsu Ramen spezialisiert. Das tolle hier: Man kann sich Würze etc. selbst zusammenstellen. Alles über einen kleinen Zettel auf welchen man die Optionen einfach nur ankreuzen muss. Kein Wort muss gewechselt werden XD Sobald das gewünschte Essen serviert wurde, werden die Rollläden vom Kochpersonal runtergelassen.

klassiches Tonkatsu Ramen für den Herrn

Das Restaurant hat zum Glück an verfressene Leute gedacht und es gibt einen "Call"-Button. Hier kann nachbestellt werden oder man äußert einen weiteren Wunsch:


Dieses Konzept einfach XD

Man hat sich noch ein "Boiled Egg" nachbestellt. Dieses wurde in Windeseile geliefert. Der leere Blick als dieses Ei in der kleinen Schüssel lag und darüber nachgedacht worden ist wie man es nun am leisesten zerbricht.. WIR HABEN SEHR GELACHT XD

Für mich gab es u. a. etwas süßes:

Matcha Wackelwabbel Pudding mit Soooooooss! War lecker!

Wir hatten generell eine sehr gute Zeit im Restaurant: das Konzept ist gut durchdacht, das Essen kam fix und schmeckte sehr gut, es ist fast alles selbst erklärend und man hat wirklich seine Ruhe. Wir kommen wieder :D

Gut gestärkt zog es uns nach dem "ruhigen" Tag dann doch noch in eine hektischere Ecke: Akihabara!
Zu unserer Verteidigung: Es lag auf dem Rückweg, wir müssten hier sowieso umsteigen.

Ich weise daher den Weg in Spielhallen, eine wilder als die andere und wir verlieren doch etwas Geld an Rhythmus spielen:


"Do your best" - "Dont give up" - Jetzt tut doch gar nicht so als ob ihr euch um unsere Gefühle kümmert, ihr wollt von uns Losern nur mehr Geld !!!!!!!!111!!!


hier war man etwas erfolgreicher

Nach dieser aktiven Geldverbrennung (Light Version weil unter 1000 Yen) schlendern wir noch etwas durch die Straßen bevor wir uns zufrieden aber übermüdet auf den Weg nach Hause machen:

bis bald vielleicht?

Auf dem Weg nach Hause holen mich meine Fehlentscheidungen ein: Mückenstiche!

In weiser Voraussicht halten wir an einem DrugStore und bewaffnet mit der berühmten "Mushi" Creme und einem Insektenschutz geht es in die Unterkunft. Dadurch das wir vor Abreise erkältet waren, war alles etwas durcheinander und ich habe den Insektenschutz Stift/ bite away vergessen. Welch fataler Fehler. Das werde ich noch in den nächsten Nächten spüren. Ich bin ein lebendes Insektenschutzschild in Japan.. zumindest für meine Mitreisenden.. :-| 

Viele Grüße ins kühlere Deutschland. 

Wir beneiden euch gerade :D

Am nächsten Tag werden wir schon nach Kyoto weiterfahren !


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Mückenstich Counter: 12 (+11)

Nächte mit mehr als 5 Stunden Schlaf: 0

1 Kommentar:

  1. In dem Restaurant hätte ich auch gerne gegessen. Man sollte gar nicht glauben, daß unter den riesigen Blättern ein Teich ist. Schade das du wieder Mückenstiche hast, aber du bist einfach zu süß. 😍 Mehr Schlaf wäre echt mal gut.
    Hab dich lieb Mamilein❤️

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