Montag, 21. Oktober 2024

Tag 6 - Unbekannte Pfade!

 Hallo mal wieder,

hier ist Usai. Wir haben so gut geschlafen. :)

Es könnte heute ein etwas längerer Eintrag werden, sorry! Und auch viele Fotos (sorry?)!

Heute zieht es uns erst einmal leider früh aus dem Bett, meinen Ohren geht es gar nicht gut bzw. es wird jeden Tag schlimmer und man sah sich gezwungen, das vor dem Rückflug mal abklären zu lassen.

Arztbesuch in Japan. Dann schauen wir mal:

Ich habe mich über die Tourist Info Webseiten informiert. Hier kann man nach Standort suchen und es werden einem international zertifizierte Einrichtungen angezeigt die auch Touristen (und/oder Menschen ohne japanische Krankenversicherung) behandeln. Meistens handelt es sich dabei um Krankenhäuser.

Laut Internet verfügte das Koseikai Takeda Hospital quasi direkt an der Kyoto Station über eine HNO-Abteilung. Mit Mundschutz ausgestattet geht es rein. Erstmal in den falschen Eingang (natürlich!), dann in den richtigen. An der Rezeption werden wir direkt weiter an die Anmeldung geschickt, so weit so gut. Dann kommt sogar extra englischsprachiges Personal. PERFEKT! Aber nur um uns mitzuteilen das die HNO-Abteilung heute nicht besetzt ist. Man verweist uns an das Tourist Center (das zum Glück nur 5 Minuten Fußweg entfernt, in der Kyoto Station ist). Also dann dahin marschiert. Die engagierte Dame dort telefoniert rund zwanzig Minuten und ruft mehrere Kliniken/Ärzte an. Letztlich schafft sie es mich in einem Krankenhaus anzukündigen. Das ist nämlich in den meisten Krankenhäusern (zumindest grad in Kyoto) notwendig, auch wenn man als "Ambulant"-Patient reinkommt. Das Kyoto University Hospital ist zum Glück auch relativ zentral, quasi von unserer Unterkunft gesehen einmal durch den großen Kyoto Gyoen (wenn ich das vorher gewusst hätte, wäre ich dort direkt hingegangen / hätte angerufen). Einen großen Dank an die engagierte Dame im Tourist Centre an dieser Stelle, die sich nicht hat abwimmeln lassen am Telefon (ich verstehe nicht, viel aber das habe ich verstanden! XD ). Weitere 20 Minuten später erreichen wir via Bus das Krankenhaus.

Etwas komisch ist einem ja schon, wenn man weiß das man einfach die Sprache nicht vernünftig spricht (ich faules Stück...).



Erst einmal ging es zur Rezeption. Nach ein bisschen hin und her schaffen wir es, das sich die Damen erinnern das vor ca. 30 Minuten jemand aus dem Tourist Center mich angemeldet hat als Patient (so viele Ausländer in der letzten halben Stunde könnens ja nicht gewesen sein). Ich bekomme ein paar Anmeldepapiere zum ausfüllen und darf mich dann am Schalter 7 anstellen. Hier werde ich dann offiziell als "Patient" aufgenommen und erhalte nach ein bisschen Wartezeit meine eigene Patienten-IC-Card, einen Etagen Guide in Englisch und darf nun zur HNO-Abteilung, in die 3. Etage.

Mit dem Etagenwechsel folgt auch der Sprachwechsel: Englisch ist hier nicht mehr bis auf den Amnesebogen, diesen gebe ich nach ausfüllen wieder ab und bekomme eine Wartenummer und wir.. warten.. und warten.. es ist doch einiges los hier:


war mehr los als man auf dem Foto sieht.

Nach einer Stunde werde ich bzw. die Nummer "935" aufgerufen. Es wird sich ein erstes Mal meine Ohren angesehen und dann werde ich nochmal rausgeschickt und muss nochmal warten für einen Hörtest. Wir sind übrigens die einzigen nicht Japaner hier, surprise.

Nach etwa 10 Minuten Wartezeit, geht es dann zum Hörtest, zum Glück ist das ja relativ selbsterklärend, ich bekomme einen Knopf in die Hand und drücke wohl, wenn ich was hören sollte.

Dann warten wir wieder eine halbe Stunde und ich kann mich nochmal den Arzt vorstellen: Der Hörtest war in Ordnung, im Ohr ist aber wohl noch eine Entzündung drin. Fliegen kann ich nächste Woche aber trotzdem. Mein gebrochenes Japanisch und Google Translate retten das Gespräch. Der Arzt drückt sich typisch Japanisch sehr vorsichtig aus "Beim nächsten Flug könnten Sie wieder Schwierigkeiten haben, vielleicht" und "bitte nehmen Sie die Schmerzmittel" und "wenn sie wieder zuhause sind, gehen sie vielleicht am besten noch einmal zum Arzt" bedeutet meiner Einschätzung nach "das wird genauso weh tun wie aufn Hinflug, baller' dich mit Schmerzmittel voll und besuche den HNO in Deutschland nochmal". Naja, Hauptsache ich kann fliegen ohne das mir offensichtlich etwas kaputt geht, hoffe ich. Auf Nachfrage meinte er das die Heilung noch 1-2 Wochen dauern könnte, aber sicherlich sind auch einige Infos bei den Übersetzungen verloren gegangen. Hoffen wir mal das alles gut geht.

Da ich nun fertig bin, darf an bezahlen. Als Tourist / als Mensch ohne jap. Versicherung ist man in der Regel Selbstzahler. Das musste ich im Vorhinein auch gefühlt 10x bestätigen.

Ich darf wieder an die Info (6) und dann eine Wartenummer ziehen um bezahlen zu "dürfen". Ich will ja nicht sagen, dass das System nicht gut funktioniert, aber wenn ich 50(!) Nummern warten (ca. 25 Minuten) um einfach an nem Ticketschalter Geld reinschieben zu dürfen und dann drei Seiten Bericht etc. zu erhalten, dann scheint mir das nicht so richtig ausgeklügelt - vor allem im Vergleich zu den sonst so effizienten und kundenfreundlichen/praktischen Japanern:

Bald irgendwann kommt der heilige Moment, meine Nummer wird aufgerufen und ich darf Geld loswerden. JUHU! (NICHT). Zum Glück habe ich eine Auslandskrankenversicherung, vergleichsweise war es nun vermutlich ein geringerer Betrag, aber allein das erstmalige Vorstellen im Krankenhaus ohne ein bestimmtes Zertifikat kostet einen in Japan schon 7,700 Yen (47€) - und dann ist noch NICHTS weiter passiert. Also liebe Mitmenschen, schließt eine Versicherung ab, das kann im Fall der Fälle sonst unglaublich teuer werden, auch was z. B. Krankentransporte etc. angeht! Danke geht an dieser Stelle an den coolsten Kumpel raus, der mich damals auf ein gutes/praktisches Angebot hingewiesen hat. (:


Nun, was nun, was nun?

Erleichtert, weil ich fliegen kann, ABER auch verunsichert weil Sprachbarriere (was wenn google und ich alles falsch verstanden haben?) - geht um 13h nun der "richtige" Tag los: Wir begehen den Philosophen Pfad!

Heute ist es regnerisch, es tröpfelt zwischendurch immer mal wieder, aber irgendwie tut das der ganzen Atmosphäre dort keinen Abbruch:







Es sind auch gar nicht sooo viele Leute unterwegs, der Philosophen Pfad ist nicht das populärste Ziel in Kyoto, uns kommt das ganz recht, wir wollen einfach etwas entspannt spazieren und das kann man entlang des kleines Baches durch Kyoto sehr gut. Es reihen sich viele süße, alte Häuschen am Pfad und der ein oder andere Schrein. Ein Highlight für uns ist der Otoyo Schrein, u. a. mit Ratten:







Wir können es uns nicht nehmen lassen uns kaufen ein "Ema" und lassen einen Wunsch da:


Hoffen wir, der Wunsch wird wahr!

Wir haben außerdem noch weitere Souvenire mitgenommen.. sie waren einfach zu schön <3
Neben Ratten gibt es hier auch einen Schrein für Schlangen und Affen:



Irgendwann können wir uns von diesem süßen Schrein lösen und kehren zurück zum Pfad. 

Hier erwarten uns süße Kätzchen, die sich nur zu gern streicheln und verwöhnen lassen:


Nekooooo


Kurz hier nach endet der Pfad auch und wir "stolpern" quasi in die nächste Attraktion: Den wunderschönen Eikando Tempel.


Wir sind etwas spät hier, um 16h. Die Anlage schließt um 17h. Aber wir zahlen trotzdem den Eintritt und.. wow.. es war jeden Yen wert. Wirklich eine der schönsten, beruhigendsten Anlagen die ich je besucht habe. Man konnte den Haupttempel auch betreten (ohne Schuhe) und frei viele Ecken erkunden. Es gab mehrere Teiche und einen Zengarten. Da wir relativ spät angekommen sind, waren auch nicht mehr so viele andere Besuche da. Das und auch das Wetter (bewölkt, immer wieder sanfter Regen) tat eventuell sein übriges zur Atmosphäre, aber seht selbst (ACHTUNG: VIELE FOTOS!):










Und das war nur das "innere". Um 16.40h ziehen wir uns unsere Schuhe wieder an und erkunden noch das restliche Gelände:











Um kurz vor 17h verlassen wir das schöne Gelände (leider) und wir essen noch etwas und besuchen einen Supermarkt. Ich werde nun aber unglaublich müde und will im Supermarkt nur noch Hause und baden und schlafen (schlafen ist mein Hobby!)

Vielen Dank an meine bessere Hälfte die den ganzen Tag mit mir durchmachen musste und die kurze, wertvolle Zeit in Kyoto teilweise in einer Klinik verbringen musste :-|

Und danke euch fürs durchhalten und lesen !!



2 Kommentare:

  1. Tut mir leid mit deinem Ohr, das du nun doch nicht genau weißt was es ist. Aber wenigstens hattet ihr noch einen schönen Rest Tag. Der Philosophen Pfad ist sehr schön mit den Ratten. Ach die Tempel sind ja immer schön. Auch um zur Ruhe zu kommen. Ich hoffe das Ohr ärgert dich nicht weiter.Hab dich lieb Mamilein❤️

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